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„Der Dunkle Parabelritter“: Ist Body-Positivity gescheitert?

Alexander Prinz aka „Der Dunkle Parabelritter“ nimmt die Body-Positivity-Bewegung unter die Lupe und erklärt, warum sie gescheitert ist.

"Der Dunkle Parabelritter" spricht über "Body Positivity"
"Der Dunkle Parabelritter" spricht über "Body Positivity" Credit: Instagram / der_dunkle_parabelritter via canva.com

„Der Dunkle Parabelritter“ mit knallhartem Urteil

Der YouTuber „Der Dunkle Parabelritter“ hat sich im November die Body-Positivity-Bewegung einmal genauer angeschaut und ist zu dem Ergebnis gekommen: Body Positivity ist gescheitert. Warum er dieser Ansicht ist und welchen Lösungsvorschlag er für das derzeitige Dilemma in der Gesellschaft hat, verraten wir euch hier.

Body Positivity: „13 Fragen“-Beitrag sorgt für Aufregung im Netz

Alexander Prinz aka „Der Dunkle Parabelritter“ ist ein deutscher Webvideoproduzent und Autor. Sein Hauptkanal auf YouTube hat derzeit 465.000 Abonnent*innen Stand (3. März 2023). Seine Follower*innen lieben ihn dafür, dass er nie ein Blatt vor den Mund nimmt und auch unbequeme Themen anspricht. So äußerten sich zu politischen Ereignissen wie dem Krieg in der Ukraine, zu gesellschaftlichen Themen wie den Masken-Skandal um Fynn Kliemann und auch Gaming-Themen, wie dem Boykott-Aufruf zu „Hogwarts Legacy“.

Im November hat sich „Der Dunkle Parabelritter“ mal genauer mit der Body-Positivity-Bewegung befasst. Anlass war der umstrittene „13 Fragen“-Beitrag „#BodyPositivity: Toxischer Hype oder echtes Empowerment?“ vom ZDF. In dem Beitrag musste sich ein Arzt mehrfach für seine auf faktenbasierten Aussagen rechtfertigen. Grund genug für Alexander Prinz seine kontroverse Meinung zu Body Positivity zu äußern.

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Alexander Prinz aka „Der Dunkle Parabelritter“ stellt gleich zu Beginn klar, dass er nicht als weißer Cis-Mann über Body Positivity spricht, sondern als jemand, der schon seit seiner Kindheit behindert ist. Der YouTuber hat nämlich nur ein Auge und trägt eine Prothese. Als Kind wurde er dafür fertig gemacht. Er weiß also, wie es sich anfühlt, nicht dem gesellschaftlichen Schönheitsideal zu entsprechen.

Er erklärt in seinem Video, dass die Body-Positivity-Bewegung aus den USA stammt und sich aus dem „fat acceptance movement“ der 1960er Jahre entwickelte. Es ging um Diversität und soziale Gerechtigkeit. Doch wofür Body Positivity heute steht, hat damit wohl nur noch sehr wenig zu tun, findet der YouTuber.

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Body Positivity in der Werbung ist nicht divers

2012 wurde der Begriff Body Positivity auf Instagram bekannt. Doch der Hashtag wurde schnell ad absurdum geführt, denn die beliebtesten Bilder zeigten überwiegend gesunde, junge und weiße Frauen. Von Diversität also keine Spur. Alexander Prinz aka „Der Dunkle Parabelritter“ erklärt, dass Menschen mit einer „deutlich sichtbaren optischen Behinderungen“ in Werbungen so gut wie nie vorkommen und es auch fast keine erfolgreichen Influencer*innen mit Behinderungen gibt.

Alexander findet, dass Body Positivity in der Werbung keine Diversität zeigt, weil nach wie vor nur schöne Menschen gezeigt werden. „Ich fühle mich davon aber nicht unterdrückt, weil ich weiß, wie Werbung funktioniert“, sagt der YouTuber. Was er allerdings kritisiert ist, dass Body Positivity nicht das ist, wofür es eigentlich stehen sollte. „Kinder sollten lernen, darüber hinwegzusehen, wie andere Kinder aussehen (…) das ist die Grundsache, auf dem das alles fußen sollte. Und nicht, welche Firma welche Produkte verkauft.“



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Body Positivity ist toxisch: Was könnte die Lösung sein?

„Der Dunkle Parabelritter“ glaubt, dass Body Positivity mittlerweile sehr toxisch geworden ist. So wie in dem „13 Fragen“-Beitrag werden Menschen, die sagen, dass „krankhafte Fettleibigkeit gesundheitlich bedenklich“ ist, zu „Unterdrückern“ erklärt und auf Social Media bricht nicht selten ein Shitstorm über diese Menschen herein. Der YouTuber ist sich bewusst, dass auch sein Video kontrovers ist und einige Aktivist*innen der Body-Positivity-Bewegung missfallen könnte.

„Ich lehne Body Positivity ab“, sagt der Content Creator, „denn mit Body Positivity hört eine Sache nicht auf, nämlich dass wir über die Attraktivität vom Körpern sprechen.“ Die Bewegung hätte für behinderte Menschen wie ihn da sein können, statt für Menschen, die ihre ungesunde Lebensweise rechtfertigen, findet Alexander Prinz.

Als Lösung für das Dilemma sieht der YouTuber Body Neutrality. Hier geht nicht darum, dass jeder Körper schön ist, sondern dass Schönheit nicht der ausschlaggebende Punkt ist. Es geht darum, sich darauf zu konzentrieren, wie der Körper funktioniert, und nicht darauf, wie er aussieht, sagt „Der Dunkle Parabelritter“. Und es ist auch ok, sich mal nicht schön zu fühlen. Aber Body Neutrality bedeutet Entwicklungsarbeit und ist mehr als nur ein Hashtag auf Instagram. Der YouTuber ist gespannt, ob sich in Zukunft etwas verändern wird.